Mit dem Projekt wollen wir Menschen mit Behinderungen mit den notwendigen Instrumenten und Fähigkeiten ausstatten, um kreative und innovative Lösungen gegen die Gefahr von Ausgrenzung und Isolation auch in der Pandemie sicherzustellen. Insbesondere wird nach Möglichkeiten gesucht, wie sich die Kultur- und Kreativwirtschaft diesen gesellschaftlichen Herausforderungen stellen und einen eigenen Beitrag zur Überwindung der Pandemie leisten kann. Besondere Aufmerksamkeit wollen wir Kreativen und Künstler*innen mit Behinderungen schenken.
Artikel 30 der UN-BRK garantiert das Recht von Menschen mit Behinderungen, am kulturellen Leben teilzunehmen und ihr kreatives, künstlerisches und intellektuelles Potenzial sowohl als Amateur als auch als professionelle Künstler zu entwickeln und zu nutzen.
Ziele der europäischen Programme für lebenslanges Lernen und der „EU-Behindertenstrategie 2020 für Inklusion in Europa“ sowie der UN-BRK sind auch die bessere und gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit besonderen Bedürfnissen an Erwachsenenbildungsaktivitäten, aber auch als Erwachsenenbildner*innen selbst.
Infolge der Covid-19-Krise wurden viele Menschen mit Behinderungen in Europa erneut diskriminiert und oft als Risikogruppe bezeichnet. Viele Menschen mit Behinderungen waren in ihrer Freiheit erheblich eingeschränkt, sie konnten weder Freunde noch Verwandte treffen und es gab keine soziale Kontrolle in den Einrichtungen durch Besucher*innen und Angehörige. Infolgedessen litten viele Bewohner*innen unter enormen psychischen Belastungen, Einsamkeit, Krankenhausaufenthalten und Depressionen.
Aber auch Menschen mit Behinderungen, die selbstständig in ihren eigenen vier Wänden leben, sind nach wie vor besonders von der Pandemie betroffen. Durch die besonderen Kontaktbeschränkungen oder das rücksichtslose Verhalten von Mitbürgern, die sich nicht an Abstands- und Hygienevorschriften oder die Maskenpflicht halten, sind viele Menschen mit Behinderungen, die auch einer gesundheitlichen Risikogruppe angehören, aus Angst isoliert worden der Infektion getrieben.
Andererseits ist auch die Kultur- und Kreativwirtschaft von erheblichen Einschränkungen und Lockdowns durch Arbeitslosigkeit und fehlende Einkommen betroffen. Auch Künstler*innen und Kulturschaffende mit Behinderung sind besonders betroffen.
Daher sahen wir die Notwendigkeit für ein transnationales Projekt, das einerseits den Erfahrungsaustausch von Menschen mit Behinderungen und der Kunst- und Kulturwirtschaft aus verschiedenen Ländern organisiert. Auf der anderen Seite finden wir die vielfältigen Ressourcen und die Kreativität der Anspruchsgruppen, die sich in einer kooperativen Ausbildung in Kunst und Kultur manifestieren sollen, um Gleichberechtigung und Selbstbestimmung einzufordern, die Restriktionen der Pandemie zu überwinden und kooperativ in a faire Weise neue Geschäfte, Arbeitsplätze und Einkommen zu schaffen.
Das Projekt wird fünf Kernergebnisse hervorbringen:
- Die ART coWORKers Methodik
- Der ART coWORKers Kurs für Menschen mit Behinderungen im Bereich aktive Bürgerschaft und kreative Arbeit
- The ART coWORKers Performing Arts – Schattentheater (6 Schattentheaterstücke)
- Die digitale ART coWORKers Toolbox
- Der Marketingplan von ART coWORKers – Erstellen der Botschaft
An dem Projekt sind fünf Partner aus vier europäischen Ländern (HU, DE, NL und MKD) beteiligt.
In der Partnerschaft kooperieren Erwachsenenbildungsexpert*innen für Menschen mit Behinderungen), Selbstvertretungsorganisationen von Menschen mit Behinderungen, pädagogische und Ausbildungsexperte*innen, eine Künstler- und Theatervereinigung sowie eine Spezialistin für kreatives und inklusives Coworking und virtuelle Themen. Diese Vielfalt an geografischer, struktureller und geschäftlicher Vielfalt macht das Konsortium sehr kompetent und stark.
Das Projekt wird die folgenden Hauptauswirkungen haben.
Die beteiligten Menschen mit Behinderungen sind befähigt und qualifiziert, Kunst und Theaterstücke zur Selbstdarstellung und zur Durchsetzung gleicher Rechte während einer Pandemie, aber auch in anderen Situationen der Diskriminierung einzusetzen.
Menschen mit Behinderungen werden einen besseren und gleichberechtigten Zugang zu Möglichkeiten der Erwachsenenbildung, insbesondere zum digitalen Lernen, haben.
Die breitere lokale, regionale und nationale Öffentlichkeit und die politischen Entscheidungsträger sind besser über die UN-BRK, die Rechte von Menschen mit Behinderungen im Allgemeinen und während einer Pandemie informiert und haben damit begonnen, die Diskriminierung und Segregation von Menschen mit Behinderungen in Institutionen und in anderen Einrichtungen zu reduzieren Heimat.
Die Zusammenarbeit zwischen Erwachsenenbildungsorganisation und Kunst- und Kulturbetrieben soll zu einer Stärkung der Kreativität in der non-formalen und formalen Bildung führen. In beiden Sektoren werden neue Fähigkeiten und Kompetenzen geschaffen.
Die beteiligte Kunst-, Kultur- und Kreativwirtschaft findet gemeinsam mit Menschen mit Behinderung neue Geschäfts- und Beschäftigungsmöglichkeiten. Menschen mit Behinderung bekommen die Chance, als Künstler und im Kulturbereich zu arbeiten.
Das Projekt hat eine Laufzeit von 24 Monaten: 01.04.2021 – 31.03.2023
Das Projekt wird finanziert durch die Europäische Union im Rahmen des Programms Erasmus + Zusammenarbeit zur Förderung von Innovation und zum Austausch von bewährten Verfahren – KA227 – Partnerschaften für Kreativität
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